Gerade institutionelle Anleger investieren ihre Mittel wieder vermehrt in Infrastruktur. 2023 war zwar ein eher schwieriges Jahr für diesen Sektor. Inzwischen aber wird die Delle überwunden, langfristig ist Infrastruktur sehr attraktiv. „Erneuerbare Energien stehen ganz oben auf der Liste“, sagt Markus W. Voigt, CEO der aream Group. Anleger sollten allerdings schon im Voraus wissen, in welche Projekte ihr Geld fließt. „Daher bieten sich Assets von Anbietern an, die auch in der Projektentwicklung tätig sind.“
Infrastruktur ist seit Jahren einer der Megatrends an den Kapitalmärkten. Der Bedarf ist immens, weltweit entstehen neue Straßen, Häfen, Schienen- und Telekommunikationsnetze. Dazu kommen Anlagen zur Erzeugung und Verteilung sauberer Energie. Privates Kapital wird dafür dringend benötigt. 2020 ließ die Pandemie die Investitionen einbrechen, in den Folgejahren erholten sie sich wieder und erreichten neue Höhen. 2023 erfolgte ein weiterer Rückgang, insbesondere wegen der Erwartung dauerhaft hoher Zinsen und der mäßigen konjunkturellen Aussichten. Doch inzwischen geht es wieder bergauf, auch weil das weltwirtschaftliche Klima sich verbessert hat.
Dominierte zunächst noch der Sektor Transport, so ist es inzwischen der Energiesektor, der die meisten Gelder und Projekte anzieht. Angetrieben wird diese Entwicklung durch die Dekarbonisierung, die die Nachfrage nach Erneuerbaren Energien dauerhaft steigen lässt. Benötigt werden nicht nur Anlagen zur Erzeugung von Solar- und Windenergie, sondern auch Netze. Für die Kapitalgeber wiederum ist Infrastruktur ein Investment, das langfristige und stabile Erträge verspricht und sich daher auch sehr gut als Diversifizierungsvehikel eignet.
Allerdings gilt auch beim Megatrend Infrastruktur: Nicht alle Anlagen sind gut und unter den guten sind nicht alle gleich attraktiv. „Bei den Investitionen kommt es darauf an, was man bekommt“, sagt Voigt. „Daher sollte man schon ganz am Anfang eine gewisse Klarheit haben, wo das eigene Geld hinfließt.“ Die schlechteste Variante seien so genannte Blindpools – also Fonds, bei denen zum Platzierungsstart noch nicht feststeht, in welche Objekte investiert wird. Zwar bieten Blindpools aufgrund ihrer größeren Flexibilität die Möglichkeit, schneller auf Marktentwicklungen reagieren zu können. „Letztlich aber bezahlt man das mit einem höheren Maß an Unsicherheit auch im Hinblick auf den Zeitpunkt des Kapitalabrufs“, so Voigt.
Stattdessen sollten Anleger die Angebote von Investmentfirmen genau prüfen und nichts dem Zufall überlassen. „Optimal ist es, wenn der Anbieter der Assets auch in der Projektentwicklung tätig ist“, erklärt Voigt. Denn dann habe er Zugriff auf eigene Projekte. „Und weil ein solcher Anbieter einen größeren Teil der Wertschöpfungskette abdeckt, verfügt er auch über mehr Erfahrung und Wissen, wie man Projekte bewerten kann, die dann als Assets ausgereicht werden.“
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