Der im Koalitionsvertrag 2025 verankerte Investitionsfonds für Energieinfrastruktur könnte sich als starker Motor für die deutsche Energiewende erweisen. Er wird viele Milliarden mobilisieren und private Investitionsrisiken abfedern. „Jetzt heißt es, genaues Augenmerk auf die konkrete Gestaltung des Fonds zu legen – und darauf zu achten, keine unnötigen bürokratischen Hürden zu errichten“, erklärt Patrick Lemcke-Braselmann, Co-CEO der aream Group SE.
Der im Koalitionsvertrag verankerte Investitionsfonds für Energieinfrastruktur ist eingebettet in das neue Sondervermögen Infrastruktur, das mit 500 Milliarden Euro über zwölf Jahre nicht nur Energie, sondern auch Verkehr, Digitalisierung und soziale Infrastruktur adressiert. Mit ihm will die Bundesregierung die Transformation des Energiesystems beschleunigen. Der Investitionsfonds setzt dabei auf eine Kombination aus öffentlichen Garantien und privatem Kapital: Mindestens zehn Milliarden Euro kommen aus Bundesmitteln, durch Hebelung von privatem Kapital soll ein Gesamtvolumen von mindestens 100 Milliarden Euro erreicht werden. „Diese Konstruktion“, erklärt Lemcke-Braselmann, „hat sich in den letzten Jahren schon häufig bewährt. Sie kann das Risiko für private Investoren deutlich senken und ihre Bereitschaft erhöhen, sich frühzeitig an Projekten zu beteiligen, die bislang als zu risikoreich oder weniger rentabel galten.“ Gerade bei Infrastrukturprojekten mit langer Amortisationszeit ist dies oft entscheidend, um ausreichend Kapital zu mobilisieren.
Der Investitionsfonds soll gezielt Projekte fördern, die systemisch wirken: Erneuerbare Energien, Speicher, Strom- und Wärmenetze sowie Sektorkopplung stehen im Mittelpunkt. Damit wird nicht nur der Ausbau grüner Stromerzeugung vorangetrieben, sondern auch die Integration und Flexibilisierung des Gesamtsystems. „Mit diesem Fonds rüstet sich Deutschland mit den richtigen Instrumenten, um die Energiewende zu beschleunigen“, so Lemcke-Braselmann. „Und man sollte den gleichen Erfolg erwarten wie bei anderen europäischen Nachbarn.“ Dänemark oder die Niederlande haben bereits bewiesen, dass eine kluge Kombination aus öffentlichen Garantien und privatem Kapital die Energiewende beschleunigen kann.
Trotz aller positiven Ansätze bleiben bislang zentrale Fragen offen: Wie werden die Förderkriterien formuliert? Wie schnell und unbürokratisch fließen die Mittel tatsächlich in die Projekte? „Die Erfahrung lehrt, dass die Wirkung solcher Fonds maßgeblich von der konkreten Ausgestaltung und der Geschwindigkeit der Umsetzung abhängt“, mahnt Lemcke-Braselmann.
Insgesamt, so das Fazit Lemcke-Braselmanns, schafft der Investitionsfonds die Voraussetzungen, um privates Kapital in großem Stil für die Energiewende zu mobilisieren. Die eigentliche Herausforderung beginne allerdings jetzt: „Die konkreten Auswahlkriterien für förderfähige Projekte wie auch die Vergabemodalitäten werden darüber entscheiden, ob das Vorhaben sein transformatives Potenzial tatsächlich entfalten kann.“
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