Bürokratie, hohe Steuern, Digitalisierung, gestörte Lieferketten, Fachkräftemangel und die Implementierung einer Nachhaltigkeitsstrategie: Industrieunternehmen in Deutschland haben mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Dazu kommen nun auch noch äußerst angespannte und volatile Energiemärkte. Doch dagegen lässt sich angehen: Immer mehr Unternehmen entscheiden sich, ihren eigenen Grünstrom zu produzieren. „Das Insourcing der Energieerzeugung hat große Vorteile“, sagt Markus W. Voigt, CEO der aream Group. „Auf diesem Weg brauchen Unternehmen allerdings einen erfahrenen Partner, damit sie auch ans gewünschte Ziel kommen.“
Das vergangene Jahr hat viele Unternehmen an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit gebracht. Im Gefolge des russischen Angriffs auf die Ukraine explodierten die Energiekosten, der Strompreis vervielfachte sich innerhalb weniger Wochen. Aber nicht nur das Preisniveau, auch seine Schwankungen waren extrem. An der Leipziger Strombörse lagen die Notierungen im Jahresverlauf zwischen etwa 40 und 700 Euro je MWh.
Inzwischen hat sich die Lage wieder etwas entspannt. Doch Strom bleibt teuer, auch langfristig. „Der Umstieg der Industrie von fossilen Brennstoffen auf CO2-freie, oftmals stromgetriebene Produktionsprozesse wird sicher noch bis 2050 für stark steigende Nachfrage sorgen“, erklärt Voigt. Für Kunden birgt der Abschluss von Lieferverträgen, die immer wieder erneuert werden müssen, damit hohe Risiken.
Angesichts dieser Erfahrungen und Aussichten denken viele Unternehmen verstärkt darüber nach, selbst in die Erzeugung grünen Stroms einzusteigen. Denn mit Kauf oder Beteiligung an Solar- und Windkraftanlagen kann man sich von den Energiemärkten unabhängig machen und die Kosten kalkulierbar halten. „Die Schwankungen betreffen ja nicht nur die reinen Energiekosten“, sagt Voigt. „Auch die Preise für Herkunftsnachweise sind sehr stark gestiegen.“ Herkunftsnachweise, elektronische Dokumente, mit denen die Erzeugung einer MWh-Strom aus Erneuerbaren Energien bescheinigt wird, können unabhängig vom erzeugten Strom gehandelt werden.
Außer ihrem Wunsch nach bezahl- und kalkulierbaren Energiepreisen erfüllen Unternehmen mit eigener Grünstromproduktion auch die wachsenden Nachhaltigkeitsanforderungen der Politik, ihrer Kunden und anderer Stakeholder. „Deshalb ist jetzt der richtige Zeitpunkt, die Stromerzeugung in die eigene Hand zu nehmen“, sagt Voigt. Projektumfang und Kapitaleinsatz müssten allerdings gut geplant sein, mahnt er. „Unternehmen dürfen die hohe Komplexität solcher Projekte nicht unterschätzen, zumal sie in der Regel nicht zu ihrem Kerngeschäft gehören.“ Den richtigen Partner für Kauf und Finanzierung zu finden, ist dabei nur die halbe Miete, denn die Anlagen müssen ja auch betrieben und wirtschaftlich optimiert werden. „Erfahrene Partner, die bei der Realisierung der firmeneigenen Stromproduktion helfen, ermöglichen es den Unternehmen, ihre Energieversorgung zu sichern, die Preise planbar zu halten und dabei ihre Nachhaltigkeit zu stärken“, sagt Voigt.