Von Clemens Susen, Investment Manager, aream Group

Private-Equity- und Venture-Capital-Investoren haben in Anbetracht der derzeitigen ökologischen und auch ökonomischen Entwicklungen eine besondere Verantwortung: Die Kapitalallokation sowie der langfristige Investmentansatz und aktive Beteiligungsstil dieser Investoren haben schließlich direkte Auswirkungen auf Unternehmen und damit auch auf die Adaption von ESG-Richtlinien (Environmental, Social, Governance).
 

Darüber hinaus sollten Investoren auch ein Eigeninteresse daran haben, ESG-Richtlinien umzusetzen, da nachhaltiges Wirtschaften gefördert und zunehmend regulatorisch gefordert wird. Obwohl es sich bei ESG-Kriterien um nichtfinanzielle Aspekte handelt, hat eine Missachtung außerdem häufig Auswirkungen auf den Wert von Investitionsobjekten. Kapitalgeber von Private-Equity- und Venture-Capital-Fonds sollten ebenfalls stark an der Einhaltung von ESG-Richtlinien interessiert sein. Für sie besteht bei massiver Nichtachtung neben dem wirtschaftlichen Impact ein nicht unerhebliches Reputationsrisiko.
 

Nichtsdestotrotz wenden viele Kapitalgeber und Investoren jedoch nach wie vor lediglich einen negativen Selektionsprozess an. Als Folge werden zwar die schwarzen Schafe ausgesiebt, besonders nachhaltig agierende Unternehmen als Gewinner der Welt von morgen jedoch nicht speziell gefördert. Hieraus ergeben sich Chancen für Investoren, aktiv auf die ESG-Kriterien im Auswahlprozess einzugehen und die Zielunternehmen auf deren Einhaltung einzuschwören. Nicht immer steht dieses Thema bei Start-ups am Anfang im Vordergrund. Mit dem weiteren Wachstum spielen diese Kriterien aber für die künftige Unternehmensbewertung eine immer größere Rolle.
 

Mittlerweile gibt es zahlreiche Möglichkeiten, in nachhaltig wirtschaftende und somit ESG-konforme Unternehmen zu investieren. Wer sein Geld jetzt in sogenannten Cleantech-Unternehmen anlegt, kann aufgrund des „Early-Adopter“-Vorteils gute Gewinne erwirtschaften und investiert gleichzeitig zukunftsträchtig und nachhaltig.