Von Janine Voigt, Geschäftsführerin, PowerOneForOne Foundation gGmbH
Auch an unseren Partnerschulen in Uganda, die wir 2020 mit Solarzellen ausstatten konnten und daher jetzt unabhängig von der lokalen Stromversorgung sind, haben sich die Lebensbedingungen durch Corona stark verschärft.
An der Rwera Mixed Primary School und der St. Bruno Training Vocational School mussten die Schüler*innen aufgrund des Lockdowns schon Mitte des vergangenen Jahres nach Hause geschickt werden. Nur wenige Kinder durften in der Schule bleiben und konnten dort versorgt werden. Um die örtliche Bevölkerung auf die Schwierigkeiten der gehörlosen Kinder und Jugendlichen aufmerksam zu machen, war die Schulleiterin Sr. Josephine in den darauffolgenden Wochen und Monaten häufig im Radio und Fernsehen präsent und bat darum, die Kinder im Alltag zu unterstützen. Sie besuchte viele ihrer Schüler*innen zu Hause, versorgte sie mit Schulmaterial, brachte den Eltern die wichtigsten Gebärden bei und schenkte den ärmsten Familien Nahrungsmittel.
In den Dörfern leben die Schüler*innen nicht in derselben geschützten Umgebung wie in den Schulen. So haben Gewalt und sexuelle Übergriffe während der Pandemie zugenommen: Eine 17-jährige Schülerin war vergewaltigt worden und schwanger, eine 26-jährige Auszubildende erwartete ungewollt ein Kind und eine Schülerin war im November zu Hause bei ihrer Großmutter an Covid-19 verstorben. Umso wichtiger ist es, dass die Schüler*innen schnellstmöglich an ihre Schulen zurückkehren können, um auch – so vermutet es die Schulleitung – besser vor einer Corona-Infektion geschützt zu sein.
Die Abschlussklassen sind bereits seit Ende 2020 wieder in den Schulen. In den kommenden Wochen dürfen auch die anderen Schüler*innen nach und nach zurückkehren. Wir hoffen, dass die Schulen in Kürze ihren Regelbetrieb wieder voll aufnehmen können, um den Kindern und Auszubildenden eine geschützte Umgebung bieten zu können.
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