Die Auswirkungen der Coronakrise auf den Strommarkt
12.05.2020, 11:18

Von Andrea Voigt, Area Manager Italien und PPA-Expertin, aream Group

 

Die globale Stromnachfrage ist aufgrund der Coronakrise stark gesunken. Denn auch wenn der Verbrauch der privaten Haushalte in der Krise gestiegen ist, gleicht dies nicht den Rückgang des Industriebedarfs aus, der fast doppelt so hoch ist. Die Stromnachfrage aus Erneuerbaren Energiequellen dagegen ist nicht gesunken.
Vertreter aus Politik und Wirtschaft haben erst kürzlich geäußert, dass auch weiterhin an der „grünen Politik“ festgehalten werden soll. Vor der Krise haben sich immer mehr Unternehmen an den Projekten für Grünstrom beteiligt und auch jetzt ist das Bewusstsein für die Umwelt weiter angestiegen. Die Verhandlungen über Stromlieferungsverträge mit Unternehmen (Corporate PPA) sind zwar ins Stocken geraten und müssen sicherlich in Zukunft flexibler gestaltet werden, das Interesse besteht aber nach wie vor.

 

Dazu kommt, dass die Erzeugungslücke aus der baldigen Stilllegung der Atomkraftwerke ausgeglichen werden muss. Langfristig gehen zudem erhebliche Kohlekapazitäten vom Netz. Die voranschreitende Sektorkopplung, d.h. die Elektrifizierung für Wärme und Verkehr, führt ebenso zu einem höheren Strombedarf von Erneuerbaren Energien.

 

Auch die Strompreise in Europa sind Mitte März aufgrund der Coronakrise deutlich gesunken allerdings Anfang April wieder gestiegen, wie man an Hand der 10-Jahres PPA Preise gut erkennen kann. Bedeutende Stromhändler gehen von einer Steigerung der Strompreise aus und bieten PPAs mit Preisen an, die nahezu denen vor der Krise entsprechen.

 


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Quelle: Pexapark: Entwicklung von zehn-Jahres Baseload PPA Preisen seit Juli 2019

 

 

Die Indices von Pexapark reflektieren den Neubau-gewichteten Durchschnitt der 10-Jahres as-produced PPA Preise. Die Indices vermischen daher Wind- und Solar-Preise, d.h. sie sind nicht als Referenz für tatsächliche Transaktionspreise zu verstehen, sondern vielmehr als Durchschnittspreise der unter PPAs gehandelten Strommengen.