Der Ausbau Erneuerbarer Energien hat sich von Deutschland weg verlagert, in anderen Staaten lassen sich für Investoren bereits seit Längerem deutlich bessere Rahmenbedingungen nutzen. „Deshalb ist die gerade angestoßene Diskussion über 1.000-Meter-Abstände für Windräder für Investoren unerheblich“, sagt Markus W. Voigt, Geschäftsführer der AREAM GmbH.
„In Deutschland wird diskutiert, ob die möglichen neuen Abstandsregeln für Windkraftanlagen den Ausbau zum Erliegen bringen“, sagt Voigt. „Dabei ist das längst passiert.“ Nachdem Deutschland in Europa über Jahre führend darin war, neue Kapazitäten ans Netz zu bringen, hat sich die Zubaugeschwindigkeit seit 2017 dramatisch verlangsamt. Deutschland ist damit deutlich hinter andere europäische Länder zurückgefallen. Nach Zahlen von Windeurope zeigte Deutschland 2019 das schlechteste erste Halbjahr für neue Onshore-Windanlagen seit 2000. „Die Genehmigungsherausforderungen bleiben der entscheidende Engpass“, so Voigt. Und der Übergang zu Auktionen, bei denen Bürgerenergie-Projekte bereits 2017 in Auktionen ohne Genehmigung mitbieten durften, war chaotisch.
„Das ist bedauerlich, hat aber für die Rendite von Erneuerbare-Energien-Investitionen wenig Einfluss“, sagt Voigt. Das liegt zum einen daran, dass Investitionen auch in bereits bestehende Anlagen erfolgen können. Zum anderen aber sind Wind-Investments in anderen Teilen Europas bereits sehr erfolgreich und erreichen dort starke Renditen. „Frankreich baut die Windenergie sowohl onshore als auch offshore konstant weiter aus“, so Voigt. „Hier bieten sich attraktive Investitionsmöglichkeiten gerade für institutionelle Investoren.“
Auch in Spanien und Norwegen wird viel im Bereich der Erneuerbaren investiert, was zunehmend Kapital anziehe. „Im Rahmen einer diversifizierten Investitionsstrategie wird die Photovoltaik immer bedeutender“, sagt Voigt. Und das nicht wegen der staatlichen Förderungen, sondern auf Basis von direkten Stromabnahmeverträgen zwischen Anbietern und Nachfragern. „Dies spielt von Portugal, Spanien und Italien bis hinauf nach Großbritannien eine immer größere Rolle und ist meist auch genehmigungstechnisch deutlich leichter umzusetzen“, so Voigt.
„Ganz grundsätzlich gehen wir davon aus, dass in Deutschland auch wieder umgedacht und die Genehmigungsanforderungen nicht so restriktiv umgesetzt beziehungsweise sogar noch vereinfacht werden“, sagt Voigt. Das ist notwendig, um die gesteckten Ausbauziele zu erreichen. „Dann bieten sich auch hierzulande wieder gute Investitionsmöglichkeiten.“
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