Mehr Klimaschutz bedeutet auch mehr Strombedarf. Deutlich wird das beispielsweise am heute in Rheinland-Pfalz unterzeichneten Koalitionsvertrag, in dem sich die Ampelparteien ehrgeizige Klimaziele gesetzt haben. Zuvor schon hatte das grün-konservative Bündnis in Baden-Württemberg seinen neuen Koalitionsvertrag mit ähnlich ambitionierten Zielen angenommen. „Das wird erheblichen Einfluss auf die Strommärkte haben“, sagt Markus W. Voigt, CEO der aream Group. „Den Mehrbedarf können nur Erneuerbare Energieträger decken, was bei den Strompreisen zu einem vorübergehenden Anstieg führen kann.“
Die neuen Koalitionsverträge in Mainz und Stuttgart sehen vor, dass die beiden Bundesländer bis 2040 klimaneutral werden, schon ab 2030 soll der Strom in Rheinland-Pfalz komplett aus Erneuerbaren Energien kommen. „Öl und Gas sollen durch Strom ersetzt werden“, sagt Voigt. „Es entsteht hier ein Megatrend zur Elektrifizierung. Denn neben Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg streben auch andere Länder, Staaten, Institutionen und Unternehmen nach Klimaneutralität – und das schneller, als noch vor einigen Jahren erwartet.“
Jede Verschärfung der Klimaziele wird automatisch dazu führen, dass auch in Branchen, die bislang fossile Energieträger einsetzen, Strom zum Mittel der Wahl wird. „Selbst alteingesessene Stahlwerke planen in den kommenden Jahren, ihre Hochöfen auf wasserstoffbasierte Produktion umzurüsten“, sagt Voigt. „Dieser Wasserstoff muss dann klimaneutral erzeugt werden – was einen ganz erheblichen Nachfrageschub beim Strom zur Folge haben wird, der aus Erneuerbaren Energien gedeckt werden muss.“
„Das bedeutet aber auch, dass das Angebot nicht mit der Nachfrage Schritt halten kann – was zumindest vorübergehend für steigende Preise sorgen wird“, sagt Voigt. „Der Trend sinkender Strompreise wegen abschmelzender Subventionen wird auf diese Weise verlangsamt oder umgekehrt.“ Die Knappheit beim grünen Strom wird aber auch den Druck auf die Politik erhöhen, sich bei der Regulierung der Erneuerbaren Energien schneller zu bewegen und mehr Anlagen möglich zu machen.
Dabei sind die Absichten der beiden Bundesländer nur einer von vielen interessanten Schritten: „Allein die zunehmende Digitalisierung sorgt für einen so gewaltigen Mehrbedarf an Strom, dass der Zubau neuer Anlagen bei Sonne und Wind unbedingt beschleunigt werden muss“, sagt Voigt. Denn auf den steigenden Bedarf trifft kein gleichbleibendes Angebot, sondern eines, das etwa durch die Abschaltung der Kohlekraftwerke und den Ausstieg aus der Kernenergie stark schrumpft. Dem trägt beispielsweise die angehende Regierung in Baden-Württemberg durchaus Rechnung, sollen doch neue Windkraftstandorte im Staatswald und auf Landesflächen ausgewiesen werden.
Für Investoren in Erneuerbare Energien bedeutet das nicht nur stabile, sondern eventuell sogar steigende Erträge. „Wir brauchen viel mehr Grünstrom und haben spannende Strommärkte vor uns. Das ist keine Chimäre am Horizont, sondern aktuell eingeflossen in die Regierungsprogramme zweier Bundesländer“, sagt Voigt.
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