Die Erneuerbaren Energien verzeichnen 2020 ein Rekordjahr, grüner Strom ist gefragt wie nie. Vor allem institutionelle Investoren steigen ein. „Aus Risikosicht sind die Investments in Erneuerbare Energien immer attraktiver geworden“, sagt Markus W. Voigt, CEO der aream Group. „Denn je mehr Anlagen am Netz sind, desto mehr kann ein Portfolio diversifiziert werden und desto stärker werden die Schwankungen geglättet.“
Die Zahlen belegen dies: 2020 lieferten die Windanlagen ein Plus von rund 1,5 Prozent gegenüber dem Soll, die Photovoltaik-Parks lagen bei einer Zielerreichungsquote von 100 Prozent. Im Jahresverlauf sah dies aber teilweise ganz anders aus. „Im Februar lag der Windertrag so deutlich über dem Plan, dass das leichte Minus in den Sommermonaten vollständig kompensiert werden konnte“, so Voigt. „Ein starker Oktober sorgte dann für ausreichend Puffer, um die unerwartet windschwachen Monate November und Dezember auszugleichen und mit einem Plus von insgesamt 1,5 Prozent aus dem Jahr zu gehen.“
Bei der Photovoltaik lagen 2020 die Soll- und Ist-Werte im Jahresverlauf nicht ganz so weit auseinander. „Dafür zeigten sich hier größere regionale Schwankungen“, sagt Voigt. In Italien etwa wurden rund drei Prozent mehr Strom aus Sonne erzeugt als geplant, in Spanien dagegen lag das Ergebnis fast fünf Prozent unter den Erwartungen. „In Deutschland wurde das Ziel punktgenau erreicht.“
„Alles in allem kann die Sonneneinstrahlung relativ gut vorhergesagt werden, Wind dagegen ist sehr volatil – im Jahresverlauf gleichen sich aber beide gegenseitig aus“, so Voigt.
„Gesellschaftlich ist das Wachstum der Erneuerbaren Energien in jedem Fall ein Gewinn“, sagt Voigt. Klar ist aber auch, dass zu einem weiteren Wachstum auch weitere Investitionen gehören. „Und diese werden vor allem, was das Risiko angeht, immer attraktiver“, weiß Voigt. So bedeutete es vor einigen Jahren noch ein großes Klumpenrisiko, etwa in nur einen Windpark oder eine Solarfläche zu investieren. Mittlerweile lassen sich Portfolios bauen, die sowohl von der Energieart wie der Region stark diversifiziert sind. „Ein schwaches Sonnenjahr in Spanien wird dann durch ein starkes in Italien kompensiert, schwacher Wind in Ostdeutschland durch einen höheren Windertrag etwa bei Parks in NRW.“
Dazu kommt, dass neben den klassischen Investments in Wind- oder Solaranlagen auch immer weitere Bereiche einer sich entwickelnden Cleantech-Industrie investierbar werden. „Das fängt bei Energiequellen wie Biogas oder Wasserstoff an und reicht bis zu den vielen kleinen Start-ups in den Bereich, die Dienstleistungen rund um Erneuerbare Energien erbringen“, erklärt Voigt. „Manche davon sind bereits an der Börse, andere können über spezialisierte Fonds investiert werden.“
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